Mögliche Wirkungen
Wird Speed oral konsumiert, beginnen sich nach ca. 30 Minuten die ersten körperlichen und psychischen Wirkungen einzustellen. Niedrige Dosierungen von 5-25mg “reinen” Amphetamins werden von vielen als angenehm angeregter Zustand mit gesteigerter Wachheit, Unbeschwertheit, einem Gefühl erhöhter Leistungsfähigkeit und Konzentration beschrieben. Schon bei dieser Dosierung erhöhen Amphetamine Herzschlag und Atemfrequenz, machen appetitlos und den Mund trocken.
Negative Effekte
Je häufiger der Konsum von Speed und je höher die Dosen, desto 
stärker werden unerwünschte Nebenwirkungen auftreten. Aber auch bei 
niedrigen Dosierungen kommt es häufig zu Angstgefühle, Reizbarkeit und 
Schlafstörungen. Bei hohen Dosen werden Angstzustände und Reizbarkeit 
größer. Zu den körperlichen Nebeneffekten zählen verspannte Kiefer, 
Mundtrockenheit, Temperaturanstieg, großer Flüssigkeitsverlust und 
erhöhte Herzfrequenz sowie erhöhter Blutdruck.
Die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit werden auf Speed 
meistens überschätzt: objektiv gesehen verbessert sich die 
Konzentrationsfähigkeit kaum und die erhöhte körperliche 
Leistungsfähigkeit – während der Warnsignale des Körpers kaum mehr 
bemerkt werden – mündet in große Erschöpfung. Viele KonsumentInnen 
fühlen sich auf Speed besonders stark und unangreifbar – manche 
KonsumentInnen neigen zu Aggressionen. Keine andere illegale Substanz 
wird so häufig mit Aggressionen und Gewalt in Verbindung gebracht wie 
Amphetamin.
Nach dem Abklingen der Wirkung fühlen sich Betroffene müde, aber 
innerlich unruhig. KonsumentInnen sind – vor allem nach häufigem 
Gebrauch – leicht reizbar, sie leiden oft für Tage unter depressiven 
Zuständen, Unsicherheit, Angst und Schlaflosigkeit und nehmen noch Tage 
nach dem Speedkonsum wenig Nahrung zu sich.
Wirkmechanismus
Amphetamine gelangen über die Schleimhäute (Mund, Nase), den Magen 
oder durch Inhalieren und Injektionen in den Blutkreislauf. Amphetamin 
ist fettlöslich, kann also die Blut-Hirn-Schranke passieren und im 
Gehirn seine Wirkung entfalten. Amphetamin bewirkt im Gehirn eine 
vermehrte Freisetzung der Neurotransmitter Noradrenalin und Dopamin, 
indem es die beiden Neurotransmitter aus den Speichervesikeln in den 
synaptischen Spalt drängt. Sowohl Noradrenalin als auch Dopamin zählen 
wie Adrenalin zu den Katecholaminen.
Noradrenalin und Dopamin lösen – je nach Dosierung der Substanz – 
eine Reihe von körperlichen und geistigen Veränderungen aus. Nachdem 
Speed vom Körper abgebaut wurde, kann es auch keine Neurotransmitter 
mehr beeinflussen. Das Gehirn braucht nun einige Tage um das 
Neurotransmittergleichgewicht wieder herzustellen. Während dieser Zeit 
verkehren sich die Speed-Wirkungen ins Gegenteil: wer zuvor 
energiegeladen war fühlt sich jetzt müde und schlapp, wer zuvor stark 
und von sich überzeugt war ist jetzt gereizt, unzufrieden und 
unkonzentriert.
| AMPHETAMINES Speed | 
Mögliche Langzeitfolgen
Amphetamin besitzt ein sehr hohes psychisches Abhängigkeitspotenzial,
 das heißt, dass der Wunsch die Substanz wieder und wieder, in immer 
kürzeren Abständen zu konsumieren, um die erwünschten Wirkungen zu 
erzielen, sehr groß ist. Als mögliche Langzeitfolgen treten schon nach 
kurzer Zeit starke Ängstlichkeit, paranoide und sich wiederholende 
unsinnige Gedanken und Handlungen auf. Betroffene hören Geräusche die 
nicht da sind und sehen Dinge, die nur sie sehen. Zu diesen Zuständen 
können – wie in faithless “insomnia” – noch taktile Halluzinationen wie 
Kribbeln oder Stechen der oder unter der Haut treten. Diese Empfindungen
 werden in den Wahn eingebaut und damit erklärt, dass jemand Läuse oder 
Würmer auf sie ausgesetzt hätte. Halluzinationen dieser Art, gemeinsam 
mit unkontrollierten Gedanken, die nach wenigen Tagen Dauerkonsum 
eintreten können, sind auch als Amphetamin-Psychose bekannt.
Häufiger Speedkonsum führt zu einer anhaltenden Müdigkeit, 
Schlafschwierigkeiten, hohem Blutdruck, Appetitlosigkeit, 
Magenproblemen, Hautunreinheiten, Zahnausfall und Veränderungen des 
Menstruationszyklus. Zudem werden nach oftmaligem Gebrauch die Wirkungen
 schwächer und die Wirkdauer geringer. In diesem Zusammenhang wird auch 
von “körperlicher Toleranz” gesprochen. Um die gewünschten Effekte 
wieder zu spüren wird die Dosis erhöht, manchmal bis zu 
lebensgefährlichen Mengen.
Neue wissenschaftliche Studien weisen darauf hin, dass der Konsum von
 Methamphetamin – ähnlich wie der Konsum von Ecstasy – zu Veränderungen 
oder Schädigungen im Gehirn führen kann, die noch nach Jahren 
festzustellen sind.
Seit den fünfziger Jahren werden Amphetamine als Schlankheitsmittel 
eingesetzt und auch in der Raveszene gibt es Personen die meinen, mit 
Speed leicht etwas Gewicht verlieren zu können. Zu schön um wahr zu 
sein: ganz abgesehen von den Nebenwirkungen und dem 
Abhängigkeitspotenzial, wirkt Amphetamin nur in der Anfangsphase des 
Abnehmens. Schon innerhalb eines Monats entwickelt sich eine Toleranz 
gegenüber der erwünschten Wirkung, Gewicht zu verlieren.
Konsumiere nie bei…
- Schwangerschaften
- Herz- Kreislaufproblemen
- Bluthochdruck
- Leber- oder Nierenschädigungen
- psychischen Problemen, Unruhe oder Angst
Mischkonsum
Der gleichzeitige oder kurz aufeinanderfolgende Konsum 
unterschiedlicher Substanzen belastet Körper und Geist viel stärker als 
der Konsum einer Substanz. Zudem sind die Wirkungen nicht wirklich 
vorhersehbar und von mal zu mal verschieden. Im Falle des Mischkonsums 
ist 1+1 eben nicht 2.
- Speed & Alkohol
 Wer Speed nimmt, spürt – ähnlich wie bei Kokain – die Wirkung von Alkohol kaum, was dazu verführt, noch mehr zu trinken und die eigene Leistungsfähigkeit zu überschätzen. Für den Straßenverkehr ist in diesem Zustand niemand tauglich.
- Speed & Cannabis
 Sich mit Cannabis von Speed runterzurauchen kann funktionieren – in vielen Fällen tritt allerdings der gegenteilige Effekt ein: es ist, als ob die Speed-Wirkung nochmals voll einsetzt, manchmal begleitet von Halluzinationen und Gefühlen starker Unsicherheit und Angst.
- Speed & Ecstasy
 Speed und Ecstasy belasten Körper und Geist. Durch den Mischkonsum von Ecstasy und Speed können die möglichen neurotoxischen Wirkungen von Ecstasy verstärkt werden. Der Flüssigkeitsverlust ist bei einer Kombination dieser Substanzen besonders hoch und die notwendige Erholungsphase wird verlängert.
Risk Reduction
Wird Speed trotz gesundheitlicher und strafrechtlicher Gefahren 
konsumiert sollten – neben den allgemeinen Hinweisen zur 
Risikoreduzierung – folgende Regeln beachtet werden:
Methamphetamin, das in Österreich immer wieder auftaucht aber von 
KonsumentInnen kaum von Amphetamin unterschieden werden kann wirkt in 
geringen Dosierungen sehr viel stärker als Amphetamin und hat ein 
höheres Suchtpotenzial. Daher:
- Nimm weniger und vermeide nachzuwerfen
Vermeide Speed während der Woche zu konsumieren um das Runterkommen 
hinauszuzögern: der hangover wird nur noch schlimmer, die möglichen 
unangenehmen Nebeneffekte verstärkt und die Gefahren einer psychischen 
Abhängigkeit erhöht.
- Lege größere Pausen vor dem nächsten Konsum ein.
- Trinke viel nicht alkoholisches, aber nicht mehr als 1/2 Liter pro Stunde
- Lege Ruhepausen ein und kühle Dich ab
- Nimm leichte Speisen (Obst) und Vitamine zu Dir
Zu den oben beschriebenen Risiken kommen wie bei Ecstasy noch die 
Risiken des Schwarzmarktes: Verunreinigungen, Beimischungen und 
unbekannte Dosierungen.
- Lasse deine Substanzen analysieren
- Die am wenigsten schädliche Methode Speed zu nehmen ist es zu schlucken.
Chemisches
Amphetamine sind vollsynthetische, d.h. künstlich hergestellte 
Substanzen, die dem natürlich vorkommenden Ephedrin (Ma Huang) chemisch 
ähneln. Speed – ein weißes oder rosa kristallines Pulver – enthält 
Amphetamin oder Methamphetamin und wird in Tabletten oder, häufiger, in 
Kapselform angeboten. Methamphetamin, das in letzter Zeit unter Namen 
wie Yaba oder Shabu bekannt wurde, wirkt ähnlich wie Amphetamin, nur 
länger und stärker. Speed wird geschnupft oder oral (über den Mund) 
eingenommen, viel seltener auch geraucht oder injiziert. Crystal meth 
(Ice, Crystal) ist eine kristalline, rauchbare Form von Methamphetamin, 
das ein mehrere Stunden langes “high” produziert und ein sehr hohes 
Suchtpotenzial hat. Üblicherweise werden Amphetamine vor dem Verkauf am 
Schwarzmarkt mit anderen Substanzen vermengt. So finden sich etwa in 
Österreich in einem Gramm Speed üblicherweise nicht mehr als 50-150mg 
Amphetamin oder Methamphetamin. Rund 1/3 aller von ChEck iT! getesteten 
Speed-Proben enthielten keine Amphetamine. Bei diesen Substanzen 
handelte es sich häufig um Medikamente oder wirkungslose Substanzen, 
also reine Placebos.
Geschichte 
Amphetamin wurde 1887 erstmals synthetisiert. Zwischen 1910 und 1930 
wurden nach und nach die chemischen Ähnlichkeiten zwischen Amphetamin 
und dem Hormon Adrenalin und die vergleichbaren physischen wie 
psychischen Wirkungen bekannt. In der Medizin galt Amphetamin in der 
Folge als “Wundermittel”. Es wurde zur Behandlung von Neurosen, 
Depressionen, Alkoholismus, Epilepsie und Fettleibigkeit eingesetzt, von
 Hausfrauen und Geschäftsmänner als Stimmungsaufheller verwendet und im 
zweiten Weltkrieg zur Bekämpfung von Müdigkeit und zur 
Leistungssteigerung an Soldaten abgegeben. Als in den sechziger Jahren 
die Nebenwirkungen und das Suchtpotenzial von Amphetamin bekannt wurden,
 tat dies der nicht-medizinischen Verwendung der Substanz keinen 
Abbruch.
Im Leistungssport verbreitete sich Amphetamin als Dopingmittel und 
seit der Blütezeit des Rock’n'Roll in den 50er Jahren – wo Amphetamin 
meist in Kombination mit Alkohol konsumiert wurde – hat Speed in allen 
folgenden Jugendkulturen, von den Beatniks, den Mods, der späten 
Hippiezeit über die Northern Soul-Szene bis hin zu den Punks eine 
besondere Rolle gespielt. Die Todesfälle von John Belushi von den Blues 
Brothers und Elvis Presley werden auf übermäßigen Speed-Konsum 
zurückgeführt. In den 70er und 80er galt Speed in Diskotheken als 
Partydroge und in der Raveszene wird heute an manchen Orten mehr Speed 
als Ecstasy konsumiert.
Das Gesetz
In den fünfziger Jahren forderte die WHO die Rezeptpflicht für 
Amphetamin. 1972 wurde Amphetamin im Übereinkommen über psychotrope 
Stoffe aufgenommen und unterliegt somit dem Suchtmittelgesetz und dessen
 gerichtlichen Strafbestimmungen für psychotrope Stoffe. Insbesondere 
ist der Erwerb, der Besitz, die Erzeugung, die Ein- und Ausfuhr, die 
Überlassung an und Verschaffung für andere (Weitergabe, Verkauf etc.) 
gerichtlich strafbar und kann Geld oder Freiheitsstrafen nach sich 
ziehen.
 
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